Die Ausbildung zum geprüften Forschungstaucheer ist vielseitig und die Ausbildungsbetriebe verfolgen zum Teil sehr unterschiedliche Strategien angehende Forschungstaucher zur Prüfung zu bringen. Bitte informiert euch direkt bei den Ausbildungsbetrieben welche Ausbildungen wann angeboten werden.
Ein detaillierter Ausbildungsplan (Auszug aus der DGUV 101-03) für die Kurse befindet sich –> hier
Center for Scientific Diving (CSD) des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung – Biologische Anstalt Helgoland BAH
Die Ausbildung zum geprüften Forschungstaucher am Zentrum für wissenschaftliches Tauchen (CSD) des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung erfolgt an der Biologischen Anstalt Helgoland nach dem verkürzten Ausbildungsmodus. Voraussetzung zur Teilnahme sind fundierte Tauchkenntnisse aus dem Sporttauchbereich (z.B. PADI Rescue Diver) und wenigstens 30 nachgewiesene Tauchstunden. Die Kursdauer umfasst zwischen 4 und 5 Wochen und ist in zwei Blöcke im Mai/Juni und Sept/Okt unterteilt .Die Zeitspanne zwischen den Kurshälften wird zur Vertiefung der theoretischen Lerninhalte via e-learning Seminar genutzt. Der Standort Helgoland bietet die Möglichkeit angehende Forschungstaucher unter unterschiedlichen Bedingungen (exponierte und geschützte Gewässer) praxisnah auszubilden. Die wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte des CSD liegen im Bereich Servicewissenschaften (Beschaffung von Probenmaterial für nationale und internationale Forschungseinrichtungen, Aufbau und Durchführung von Experimenten für interne und externe nicht-tauchende Forschergruppen) und in den eigenen Forschungsprojekten der wissenschaftlichen Mitarbeiter des CSD (Untersuchung der raum-zeitlichen Dynamiken von Fisch- und Makrozoobenthos im Bereich künstlicher Hartsubstrate (vgl. Tetrapoden) in Küstengebieten, Entwicklung von Küsten-Unterwasserobservatorien und autonomen Messinstrumente in Zusammenarbeit mit externen Instituten und Firmen.
Forschungstauchzentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel – Institut für Geowissenschaften
Das Forschungstauchzentrum der Universität Kiel (FTZK) ist, mit Gründung in den 60-iger Jahren, eines der ältesten und zugleich größten Einrichtungen seiner Art in Deutschland und weltweit. Dieses verdankt es nicht zuletzt seinem Standort, zwischen Nord- und Ostsee sowie an nahe gelegenen limnischen Gewässern, an dem aquatisch ausgerichtete Forschung immer schon groß geschrieben wurde. Hauptaufgabe des FTZK ist, Forschungsprojekte zu unterstützten, für die bemannte Arbeiten unter Wasser erforderlich sind; gleichzeitig, als vom gesetzlichen Versicherungsträger anerkannter Ausbildungsbetrieb, Personal zum geprüften Forschungstaucher auszubilden. Dabei werden alle aquatisch ausgerichteten Fachdisziplinen an der Universität Kiel und Partnereinrichtungen gleichermaßen berücksichtigt. Rund 50 aktive, geprüfte Forschungstaucher/innen mit unterschiedlich fachlicher Expertise sowie umfangreiche Logistik stehen je nach Bedarf für Forschungstaucheinsätze in verschiedensten Einsatzbereichen zur Verfügung. Bereits in der jährlich angebotenen Voll- und reinen Endausbildung zum/r geprüften Forschungstaucher/in werden nicht nur das Tauchen betreffende Fähigkeiten vermittelt, sondern auch der Umgang mit fachspezifischen Arbeitstechniken sowie das interdisziplinäre Arbeiten trainiert. Die Ausbildungsblöcke umfassen u.a. ein einwöchiges Tauchcamp in Dänemark sowie Ausfahrten mit FK Littorina, das u.a. als Tauchbasisschiff konzipiert wurde. Die jeweils 12 Ausbildungsplätze werden auf Einrichtungen der Biologie, Geowissenschaften und der Ur- und Frühgeschichte vergeben, aber auch Bewerbungen anders ausgerichteter bzw. externer Institute berücksichtigt. Das FTZK bietet ferner Weiterbildungsmaßnahmen (u.a. Zusatzqualifikation zum Tauchereinsatzleiter; Kieler Tauchmedizin), auch in enger Kooperation mit dem Schiffahrtsmedizinischen Institut der Marine in Kronshagen sowie Trainingseinheiten in Hallen- und Freiwasser an. Das FTZK ist Mitglied der KFT.
Universität Hamburg, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung
Seit dem Jahr 1977 besteht am Institut für Meereskunde der Universität Hamburg die ”Wissenschaftliche Tauchgruppe der Universität Hamburg“. Im Rahmen der Lehrveranstaltung ”Wissenschaftliches Tauchen” wird ein Teil der Ausbildung (= Vorausbildung) zum Forschungstaucher angeboten. Die semesterbegleitende Ausbildung umfasst wöchentlich zwei Stunden theoretischen Unterricht und zwei Stunden praktische Ausbildung in der Schwimmhalle der Universität. Die Freigewässerausbildung findet vorwiegend in heimischen Gewässern statt. Weitere Tauchausbildungsgewässer befinden sich an der deutschen und der dänischen Ostseeküste sowie in Niedersachsen. Für ausgebildete und geprüfte Forschungstaucher wird einmal jährlich eine private Exkursion ins Ausland durchgeführt. Die Ausbildung ist auf 20 Teilnehmer pro Kurs (alle 2 Jahre) begrenzt. Nach erfolgreicher Vorausbildung ist der Abschluss zum Forschungstaucher in einem der anderen Ausbildungsbetriebe notwendig.
Forschungstauchzentrum (FTZ) Universität Rostock (Ausbildungsbetrieb)
Das FTZ der Universität Rostock bietet einmal jährlich eine berufsbegleitende Ausbildung zum Forschungstaucher/-in entsprechend DGUV R 101-023 an. Hierbei kooperieren die Universität Rostock und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, unterstützend wirken externe Ärzte und weitere anerkannte Ausbilder/-innen und Helfer/-innen mit. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15.10. für den jeweils nächsten FT-Kurs im Folgejahr! Die Ausbildung gliedert sich in die Abschnitte:
1) Schwimmhalle mit anschließender Vorlesung,
2) Praxisausbildung im Süßwasser und
3) auf der Ostsee.
Der Theorieteil (ca. 80 h Vorlesung/Seminar) kann von allen Universitätsangehörigen kostenfrei besucht werden und findet im Februar-März (9:30-16 Uhr, 3 Wochen) statt. Die Vorlesungsinhalte beinhalten Gesetzeskunde, Tauchphysik, -technik, -physiologie, -medizin, -unfälle und praktische Verfahren des Forschungstauchens. Die Vorlesung wird mit der Modulprüfung Grundlagen des wissenschaftlichen Tauchens abgeschlossen.
Die praktische Ausbildung ist kostenpflichtig und auf 10 Teilnehmer/-innen begrenzt und setzt sehr gute körperliche Kondition voraus. Diese werden beim Probetraining abgefordert. Der praktische Teil besteht aus Schwimmhallen- und Freiwasserausbildung. Das Schwimmhallentraining (6-8 Uhr, mind. 20h Schwimm- und Tauchtraining) wird drei Wochen lang im Februar-März unterrichtet. Die Freiwasserausbildung beinhaltet 70 Tauchgänge (30h Tauchzeit), sowie Taucherdienst (ca. 100h) und findet am Schweriner See (2 Wochen, Anfang Mai) und in der Ostsee (3 Wochen, Juni-Juli) auf dem Forschungskatamaran Limanda statt.
Weiterbildungen werden angeboten zum Nitrox beim Forschungstauchen, Oberflächenversorgtes Tauchen und zum/r Taucheinsetzleiter/in.
Aktuelle Termine und Informationen sind unter https:/www.fotau.uni-rostock.de zu finden.
Universität Oldenburg Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)
Unter der Leitung von Frank Donat wird seit 1999 jährlich eine komplette Ausbildung mit aktuell 8-9 TeilnehmerInnen durchgeführt. Die Ausbildung erfolgt semesterbegleitend über zwei Semester und beginnt jeweils zum Wintersemester. Von Mitte August bis Anfang Oktober dauert die sechswöchige Endausbildung. Die AG Umweltbiochemie führt unter anderem tauchergestützte Untersuchungen in den Themengebieten Ökologie (z.B. chemische Signale, Abwehr von Freßfeinden) durch. Die Arbeitsgebiete lagen bislang in der Nordsee, dem Mittelmeer, dem Roten Meer und dem Indopazifik.
Homepage
Kurzfilm: https://www.youtube.com/watch?v=uIElt1GBSOQ
Limnologische Station Iffeldorf – Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie, Technische Universität München
Die Forschung am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie widmet sich folgenden Kernfragen: Wie funktionieren aquatische Ökosysteme? Wie beeinflussen natürliche und anthropogene Faktoren (z.B. Aussterbeprozesse oder Invasionen von Neobiota) die Funktionalität dieser Systeme? Wie können effektive Strategien zum Schutz aquatischer Biodiversität entwickelt werden, die ökologische und genetische Prozesse berücksichtigen. Die Ausbildung zum Forschungstaucher ist integriert in das Modul Unterwasserökologie (12 ECTS) des Studiengangs Biologie. Teilnehmen können nur immatrikulierte Studenten oder Mitarbeiter von Hochschulen. Das Modul gliedert sich in einen Meeresbiologischen Teil, der in Kroatien durchgeführt wird und in einen Limnologischen, der am Starnberger See stattfindet. Bei entsprechender Vorkenntnis kann die Ausbildung in Absprache verkürzt werden Ablauf: · 2 Wochen Blockkurs im Olympiahallenbad München (Feb./März) · 2 Wochen Blockkurs in Cres, Kroatien (Juni) · 4 Wochen Blockkurs an der Limnologischen Station, Starnberger See (September) Für die theoretische Ausbildung wird die e-Learning Plattform TUM Moodle semesterbegleitend genutzt. Während der Blockkurse sind Seminare und Vorträge der Studierenden zu Meeresbiologischen und Limnologischen Themen.
TERAQUA GdBR
Teraqua bildet in Zusammenarbeit mit dem Landesamt f. Denkmalpflege im Regierungsbezirk Stuttgart und dem Hemmenhofener Trainingszentrum für Binnengewässerarchäologie vor allem Archäologinnen und Archäologen aus. Willkommen sind darüber hinaus Studierende und Fachleute aller anderen aquatischen Disziplinen. Als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen legen wir großen Wert auf eine praxisorientierte Ausbildung. Operative Einsätze sind im Rahmen regulärer Tauchausgrabungen, denkmalpflegerischer Monitoringarbeiten und unterwassserarchäologischer Prospektionen der personell eng mit dem Ausbildungsbetrieb verbundenen unterwasserarchäologischen Fachfirma UwArc möglich. Wir bilden ausschließlich die „verkürzte Ausbildung“ an, d.h. Bewerber müssen uns Erfahrung und ein Zwei-Sterne Sporttaucher- Brevet als Eingangsvoraussetzung nachweisen.
Leibniz Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)
Für viele meereswissenschaftliche Fragen und zahlreiche Forschungsansätze am ZMT ist Forschungstauchen eine unentbehrliche Methode. Beispiele hierfür sind riffökologische Versuche und Bestandsaufnahmen, physiologische Untersuchungen an Rifforganismen, Messung umweltrelevanter Daten oder die Entnahme sedimentologischer und biogeochemischer Proben.
Das Forschungstauchzentrum des ZMT (SDC) unterstützt alle wissenschaftlichen Abteilungen durch Beratung, Logistik und Schulung. Das Tauchzentrum besteht aus Wissenschaftlern und Mitarbeitern die als Ausbilder und Helfer geschult sind. Das Team wird von einem Tauchsicherheitsbeauftragten geleitet. Zusammen bilden sie neue Forschungstaucher aus und unterstützen die Mitarbeiter des ZMT bei der Planung und Durchführung ihrer Taucheinsätze.
Forschungstauchen am ZMT (YouTube Video Länge: 2:50 min)